Was ist psychologische Beratung?

Psychotherapie, Beratung, Training, Coaching,... verschiedene Begriffe, die manchmal synonym verwendet werden, obwohl es teilweise sogar deutliche Unterschiede gibt. Bei einer psychologischen Beratung benutzt der Diplompsychologe als Berater sein Fachwissen über menschliches Verhalten und Erleben, um dem Ratsuchenden, dem Klienten, zu helfen, seine eigene Situation besser zu verstehen. Ziel ist es, eine Lösung für Probleme zu finden und/oder in der Zukunft erfolgreicher zu handeln.

Beratung, ein alltäglicher Vorgang

Beraten lassen wir uns in vielen Bereichen des Lebens: beim Autokauf, bei der Wahl eines Kleidungsstückes oder bei der Wohnungseinrichtung. Wir kennen uns in einer Sache nicht gut aus oder sind uns einfach nicht sicher, was wir wählen sollen. Also fragen wir unsere Freunde oder Familienangehörige nach ihrer Meinung und treffen danach unsere Entscheidung. Wollen wir das Risiko einer Fehlentscheidung vermindern, weil diese sehr teuere oder anderweitig unangenehme Folgen hätte, dann lassen wir uns von einem Experten beraten: vom Automechaniker, von der Friseurin, vom Arzt.

Auch bei ganz alltäglichen Problemen holen wir uns Rat: wenn ein Kind in der Schule Probleme hat, wir uns mit dem Ehepartner nur noch streiten oder es bei der Arbeit nicht so läuft wie es sollte. Der Experte für solche (und viele andere) Fragen ist der Diplompsychologe.

Psychologische Beratung

In der psychologischen Beratung setzt der Psychologe sein Wissen über psychische Vorgänge, über Kommunikation, über menschliche Entwicklung,... ein, um auf dieser Basis mit Ihnen gemeinsam Strategien der Veränderung und Verbesserung zu erarbeiten. Möglicherweise werden Sie dabei auch einmal einen ähnlichen Rat bekommen, wie von Ihren Freunden (denn der "gesunde Menschenverstand" hat nicht immer unrecht). Meist werden Sie aber Neues über sich selbst erfahren und mit kompetenten Impulsen Ihr Problem lösen.

Bei einer psychologischen Beratung passiert also nichts Dramatischeres oder "Schlimmeres" als in jeder anderen Beratungssituation auch: Der Diplompsychologe (oder natürlich auch die Diplompsychologin) wird Ihnen aufmerksam zuhören, wenn Sie Ihre Situation schildern und wird Ihnen mit geziehlten Fragen helfen, das Problem möglichst genau einzugrenzen. Anschließend wird er Ihnen psychologisches Wissen näher bringen, das Ihnen helfen wird, die Zusammenhänge Ihres Problems besser zu verstehen.

Danach erarbeiten Sie als Klient gemeinsam mit dem Berater exakt auf ihre Situation abgestimmte Lösungsmöglichkeiten für Ihr Problem. Die tatsächlichen Veränderungen müssen Sie dann selber durchführen, wobei Sie der Diplompsychologe natürlich weiterhin unterstützt.

Andere psychologische Hilfen

Auch bei einem Training wird zuerst die Situation analysiert. Danach werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet und eingeübt, zum Beispiel in Rollenspielen. Solche Maßnahmen, etwa Kommunikations- oder Lerntrainings, werden auch oft ohne konkrete Problemsituation angewandt. Sie dienen der Verbesserung der eigenen Fähigkeiten in einem bestimmten Bereich. Oft werden Trainings auch in Gruppen durchgeführt.

Ebenso geht es beim Coaching weniger um eine Problemlösung als um eine fachkundige Begleitung durch eine bestimmte Phase des Berufslebens: Erfolgversprechende Strategien werden erlernt und erprobt, in Phasen beruflicher Veränderung oder langfristig in größeren zeitlichen Abständen um erfolgreich zu bleiben.

Die Abgrenzung zu einer Psychotherapie ist durchaus nicht immer eindeutig. Wo es um massive psychische Störungen wie Depressionen, Angstzustände, Psychosen,... geht ist eindeutig eine Therapie angezeigt. Gelegentlich entwickelt sich eine Therapie aber auch aus einer Beratungssituation heraus: Dann wenn während der Beratung deutlich wird, daß die Probleme tiefer liegende Ursachen haben und der Klient diese erforschen und verändern möchte. In therapeutischen Gesprächen stellt der Klient seine Empfindungen und Gefühle auf den Prüfstand, forscht nach ihren Ursachen und lernt sie zu verändern. Wichtig ist dabei der emotionale Kontakt zwischen Psychotherapeut und Klient.

Die Grenzen zur Beratung sind aber oft fließend, denn das eingebrachte Wissen des Psychologen ist natürlich in beiden Fällen gleich und die angewandten Methoden überschneiden sich.

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